Es war einmal ein Vater – ein erfolgreicher Geschäftsmann, der hatte drei Söhne - Drillinge. Die Burschen konkurrierten schon von klein auf miteinander. Jeder wollte der Klügere und der Bessere sein und sie stritten ständig.
Die drei hätten unterschiedlicher nicht sein können. Peter, der „Älteste“ - auch wenn es sich nur um 2 Minuten handelte – war so ein richtiger Draufgänger. Er war laut und zog immer die Aufmerksamkeit aller auf sich, wenn er auch nur in der Nähe war. Pavel, der „Mittlere“ war ein netter Junge, er spielte gerne Fußball, freundete sich rasch mit anderen an und unterstütze schon in jungen Jahren, die alte Nachbarin, indem er ihr den Einkauf nach Hause trug. Tja, und dann war da noch Paul, er war der „Jüngste“ der Drillinge. Paulchen – wie er liebevoll genannt wurde, war eher schüchtern, sehr ruhig und er war am liebsten Zuhause und sah seiner Mutter zu. Sie backte immer wieder Torten auf Bestellung für diverse Anlässe in der Nachbarschaft.
Als sie 14 Jahre alt waren – so richtig schön in der Pubertät – waren dem Vater die Streitereien irgendwann einmal zu bunt. Er rief seine Söhne eines Samstagnachmittags zusammen und sagte zu ihnen: „Ihr seid alle brav in der Schule, da kann man nichts sagen. Allerdings habt ihr scheinbar zu viel Zeit. Dauernd müsst ihr Euch messen und streiten und ich bin es leid! Also gebe ich Euch eine Möglichkeit herauszufinden, wer wirklich der Beste unter Euch ist!“ Er gab jedem der Jungen einen Geldbetrag, keinen riesigen, aber für die Buben und ihr Alter schon beträchtlich. „Seht ihr die Mädchen drüben bei den Nachbarn, sie verkaufen Limonade und machen etwas Sinnvolles! Jeder von Euch hat nun die gleiche Ausgangsbasis! Ich möchte, dass ihr Euch neben der Schule … diese darf darunter aber keinesfalls leiden (dabei erhob er mahnend den Zeigefinger) … Euer Taschengeld durch ein eigenes „Business“ aufbessert!“.
Eine Menge Geld für die Jungs
Wow, soviel Geld hatten weder Peter noch Pavel oder Paul je in Händen gehalten. Die Aufregung war groß und es wurde gleich wieder sehr laut im Haus. Da schickte sie der Vater mit folgenden Worten in ihre Zimmer: „Überlegt gut und macht etwas daraus!“. So ruhig wie an diesem Wochenende war es schon lange nicht mehr im Haus. Die Buben saßen in ihren Zimmern und schmiedeten Pläne.
Peter, der Älteste, begann gleich am Anfang der Woche sein „Imperium“ aufzubauen. Er mietete einen kleinen Raum im Ort, fing an Mengen an Waren einzukaufen und hing bald ein großes Schild über die Tür „Waren aller Art – hier bekommen Sie alles!“. Wenn er nicht in der Schule war, dann war er im Laden. Er hatte quasi „rund um die Uhr“ offen.
Pavel, der Mittlere, bat den Vater, einen Teil der Garage nutzen zu dürfen. Er besorgte überlegt Grundlebensmittel, wie haltbare Milch, Mehl und Zucker und hängte ein Plakat außen an die Garage: „Das Notwendigste“. Er öffnete abends, sonn- und feiertags und bot für ältere Menschen auch Zustellung an.
Paulchen machte so gar nichts in der Richtung. Er war sehr viel in seinem Zimmer. Irgendwann fragte er dann die Mutter, ob er an einem Tag in der Woche, nach der Schule, ihre Küche benutzen dürfe. Sie war zwar etwas überrascht, stimmte aber zu. Paul kam dann einmal die Woche mit einer Einkaufstasche nach der Schule nach Hause, verschwand in der Küche, hinterließ diese vorbildlich sauber, mit einem betörenden, süßen Geruch und verschwand wieder in seinem Zimmer. Ein wenig später verließ er mit einer Einkaufstasche wieder das Haus.
Fragst Du Dich, wie es für die Jungs zu laufen begann?
Peter war schon zu Beginn seiner unternehmerischen Tätigkeit pleite. Der Laden, die Waren und das großartige Schild kosteten ihm sein ganzes Kapital. Er verbrachte Stunden um Stunden im Geschäft und ab und zu kamen auch ein paar Neugierige herein. Aber blöderweise wollten die dann oft etwas, was Peter nicht lagernd hatte. Auch hatte er bei seiner „guten Geschäftsidee“ den großen Discounter nicht bedacht, der ein riesiges Sortiment hatte und gar nicht weit weg war.
Pavel hatte auch relativ wenige Kunden, die in die Garage kamen. Aber ein paar Nachbarsfrauen waren immer froh und dankbar, wenn ihnen Sonntagnachmittag der Zucker ausging. Allerdings machte er mit der Zustellung an ältere Menschen doch ganz gutes Geschäft.
Und was war mit Paulchen? Was trieb er in der Küche seine Mutter und in seinem Zimmer? Paul liebte Schokolade und machte ganz besondere! Er produzierte Schokolade für Menschen mit Laktoseintoleranz. Denn er hatte einen Mitschüler, der nie Schokolade essen durfte und so kam er auf die Idee. Er hatte beschlossen, diese online zu verkaufen und es kostete ihm zu Beginn einige Zeit und Mühe, um online sichtbar zu werden. Aber als es zu laufen begann, wollten immer mehr seine Schokolade bestellen und er ging regelmäßig mit der Einkaufstasche zur Post, um diese zu verschicken. Nicht nur Menschen mit Laktoseintoleranz liebten Pauls Schokolade, sondern auch viele andere, die eigentlich Milch gut vertrugen. Sie war einfach so besonders lecker.
Zeitraffer
Aber lass uns die Zeit 20 Jahre vor spulen und schauen, was aus den streitenden, pubertierenden Jungs wurde.
Alle drei sind heute Mitte 30, haben geheiratet und Familien gegründet. Sie führen ein gutes und zufriedenes Leben. Was sie beruflich heute machen, willst Du wissen? Tja … sie sind alle erfolgreiche Männer geworden.
Peter, der Laute, ist immer noch laut und zieht die Aufmerksamkeit aller auf sich. Sein Business hat er als Jugendlicher rasch aufgegeben, er konnte ja schon die zweite Miete nicht bezahlen. Er ist heute Vertriebsleiter eines großen Konzernes und in seinem Job unschlagbar.
Pavel, der Soziale, hat inzwischen 3 kleine Läden in Orten, wo es mit der Nahversorgung hapert, und seine treuesten Kunden sind immer noch ältere Menschen, denen er uns seine Mitarbeiter die Einkäufe zustellen.
Und Paulchen, der Ruhige? Paul hat inzwischen eine Produktionsfirma für Spezialschokoladen und ist weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt. Inzwischen gibt es auch Schokoladen für Menschen mit Nussallergie und viele andere. Er beschäftigt 25 Mitarbeiter in der Produktion, im Versand und im Büro. Auch wenn er sich nicht mehr selbst und den Onlineauftritt kümmern kann, so ist er immer noch das Gesicht des Unternehmens, wenn man auf die Webseite, den Onlineshop oder Soziale Medien schaut. Manchmal sieht man auf den Bildern auch seine Familie.
Die Moral von der Geschichte
Positionierung ist auch im Side-Business immens wichtig! Peter meinte er muss alle Kunden glücklich machen und erreichte dadurch nur wenige. Pavel erkannte, woran es mangelt und dass ältere Menschen den Service der Zustellung brauchen bzw. genießen. Während Paul genau das Problem seiner Zielgruppe erkannte und sich gezielt auf eine besondere Personengruppe spezialisierte. Dazu gibt es wohl nicht viel mehr zu sagen.
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Eine interessante und lehrreiche Geschichte. Vielen Dank, dass Du mal wieder auf das Wesentliche aufmerksam machst.
Liebe Marion,
vielen Dank für Deinen Kommentar, ich freue mich, dass Dir meine Geschichte gefällt! ?